der rechte rand
: Gern genutztes Anwesen

Während der NPD-Funktionär Andreas Molau in Niedersachsen nach weiteren Immobilien für die „nationale Opposition“ sucht, können NPD und so genannte „Freie Kameraden“ zwischen Nord- und Ostsee bereits ein Anwesen nutzen: Gerne kehren die Rechten auf dem „Lundshof“ in Kosel (Kreis Rendsburg-Eckernförde) ein. „Da ist schon was los“, sagt ein Anwohner.

Seit der Rechtsextremist Dieter Kern auf dem Hof am Ortsrand lebt, sprechen auch im nahe gelegenen Rieseby rechts orientierte Jugendliche wohlwollend von einem älteren Mann namens „Herrn K.“. Aber nicht nur die Strukturen in der Region, etwa die „Freien Nationalisten Eckernförde“, nutzen offenbar den Hof: Im Juni richteten rund 200 Kameraden dort eine Sonnenwendfeier aus. Und bereits in der Nacht des 22. April löste die Polizei dort eine rechte Veranstaltung auf. Es habe sich um eine „private Feier“ gehandelt, schimpft man bei der NPD in Kiel, wohingegen die Polizei beobachtet haben will, dass „Eintrittsgelder“ verlangt wurden.

Den Lundshof habe Kern nicht offiziell kaufen müssen, sagen Nachbarn: „Das läuft über familiäre Beziehungen.“ Beim Sommerfest der örtlichen CDU waren Kern und seine Kameraden unlängst aber trotzdem nicht willkommen. Aus Sorge, in Kosel könnte ein rechtes „Schulungszentrum“ entstehen, verlangt der FDP-Fraktionsvorsitzende im Kieler Landtag, Wolfgang Kubicki, mit Hilfe des Baurechts jede „Erweiterung auf dem Hof“ zu unterbinden.

In der rechten Szene ist Kern schon lange aktiv. Seine Stelle im Lübecker Umweltamt verlor der Vorsitzende der Gruppierung „Bündnis Rechts“, nachdem er die Anschläge vom 11. September 2001 als „längst überfällige Befreiungsaktion gegen die USA“ bezeichnet hatte. In Heilshoop (Kreis Stormarn) pachtete er 2004 den „Landgasthof“ und ließ dort Konzerte und Veranstaltungen stattfinden. Nach gut 16 Monaten musste er 2005 schließen.