Es gibt Hoffnung für die Riesen

IDEEN FÜR DEN SPREEPARK

Das Riesenrad soll erhalten werden – sich aber dennoch nicht wieder drehen

Sollte es einmal ein Denkmal für den inzwischen demissionierten Finanzsenator Ulrich Nußbaum geben, wird es im Spreepark stehen: Im März hatte der parteilose Politiker das Kunststück fertiggebracht, das verwunschene, mit hohen Schulden belastete Gelände im Plänterwald wieder in Landeshand zu bringen. Am Mittwoch kündigte der landeseigene Liegenschaftsfonds nun an, vieles zu tun, um die dortigen Wahrzeichen Berlins vor dem Verfall zu retten – und vielleicht sogar wieder zu nutzen.

Etwa das Eierhäuschen, ein Ende des 19. Jahrhunderts errichtetes Ausflugslokal an der Spree, das sogar als Schauplatz in Theodor Fontanes Roman „Der Stechlin“ verewigt ist. Heute liegt das pittoreske Gebäude in Ruinen; Birgit Möhring, Geschäftsführerin des Liegenschaftsfonds, geht davon aus, dass mindestens 10 Millionen Euro nötig sein werden, das denkmalgeschützte Gebäude herzurichten und mit neuem Konzept zu versehen.

Auch das immer noch die Bäume überragende Riesenrad, das seit der Pleite des Spreeparks 2001 stillsteht, würde Möhring gern erhalten. Sie hofft auch hier auf Finanziers und Konzepte, die das 45 Meter hohe Rad erst mal sichern. Am Mittwoch war indes keine Rede davon, dass das Riesenrad irgendwann wieder fahren soll. Schade eigentlich – und fast unvorstellbar, dass jemand Geld in eine rostige Stahlkonstruktion steckt, ohne darauf hoffen zu können, durch einen Betrieb wieder Geld einzunehmen. Andererseits: Wenn Exsenator Nußbaum sich selbst ein Denkmal weihen will, wäre das Riesenrad die Gelegenheit, relativ günstig an eines zu kommen.

Nicht erwähnt wurden die bekanntesten Relikte des Spreeparks: die fast lebensgroßen Saurierattrappen, die dort friedlich herumliegen und langsam vom Gebüsch verschlungen werden. Nicht auszudenken, dass das Land zusieht, wie die Dinos in Berlin noch einmal aussterben. Zumal sie wohl am billigsten zu konservieren sind. BERT SCHULZ