Iraks Premierminister Maliki in Iran

Staatsbesuch überschattet von US-Luftangriff auf schiitische Aufständische in Bagdad

TEHERAN/BAGDAD afp ■ Iraks Regierungschef Nuri al-Maliki ist gestern zu Gesprächen nach Teheran gereist. Nach seinem Eintreffen am Flughafen der iranischen Hauptstadt kam er mit Außenminister Manuschehr Mottaki zusammen. Im Laufe des mehrtägigen Staatsbesuchs sind Treffen mit Staatspräsident Mahmud Ahmadinedschad, Ayatollah Ali Chamenei und dem nationalen Sicherheitschef Ali Laridschani geplant.

Die USA haben dem Iran wiederholt vorgeworfen, im Irak schiitische Aufständische im Kampf gegen die ausländischen Truppen zu unterstützen. Direkte Gespräche der USA mit dem Iran über die Lage im Irak haben bislang keine konkreten Ergebnisse gebracht. Die beiden Länder haben nach Angaben der Regierung in Bagdad allerdings zugestimmt, in einem Dreiparteienkomitee in Sicherheitsfragen zusammenzuarbeiten.

In Bagdad starben unterdessen bei einem US-Luftangriff mindestens 30 Menschen. Der Angriff habe sich gegen „Terroristen“ gerichtet, die vom Iran mit Waffen versorgt worden seien, erklärte die US-Armee. Angehörige beklagten hingegen, unter den Opfern des Angriffs seien Zivilisten gewesen.

Hohe Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz schiitischer Pilger waren in Bagdad derweil angeordnet worden. Die Behörden fürchteten Anschläge sunnitischer Aufständischer auf die Gläubigen. Bis Samstag gilt daher in Bagdad ein gestern früh in Kraft getretenes absolutes Fahrverbot, sogar für Fahrräder.