LESERINNENPOST
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Versackt in mutloser Duldungsstarre

■ Betr.: „SPD will erstmal einen drehen“, taz.bremen v. 18. 12. 2014

Wer bislang noch eines Beweises bedurfte, dass moderne Politik bei Rot-Grün nur mit einem Korrektiv der Linken zustande kommen kann, sollte nun befriedigt sein: Wer, wenn nicht Rot-Grün wäre denn eigentlich in der Lage, zumindest auf kommunaler Ebene Modellprogramme zu initialisieren und damit eine konstruktive Vorlage für den Bund zu schaffen? Aber auch hier kann man berechtigt darauf hoffen, dass die Merkel-CDU Rot-Grün bald links überholt. Erneut versackt die Bremer Regierung in mutloser Duldungsstarre, was angesichts der finanziellen Situation Bremens umso unverständlicher scheint. Anstatt Gelder in der Strafverfolgung zu verschleudern, könnte man im Bereich Drugchecking fast kostenneutral modern agieren, indem man die Untersuchungsbefunde beschlagnahmter Drogen einfach der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen würde. So könnten Drogenuser zumindest an Informationen über Inhaltsstoffe derzeit gehandelter Drogen gelangen. Eine halbherzige Freigabe des Überdenkens einer Freigabe zu rein medizinischen Zwecken beweist erneut die Hasenfüßigkeit der Bremer Rot-Grün-Suppe. Typisch Bremen: Alles machen wollen, aber nichts wirklich richtig. Natürlich geht es hier nicht nur um die medizinische Notwendigkeit (und die Notwendigkeit eines Alibis), sondern um das Recht auf Rausch - sprechen wir es doch einmal deutlich aus. Freigabe von Cannabis unter sauberen, gesetzlichen und formalen Bedingungen sind der einzig realistische Weg, den sowieso schon bestehenden Konsum in geordnete Bahnen zu lenken, Kriminalisierung zu vermeiden, Kosten zu senken und neue Einnahmequellen zu schaffen. Die hier eingesparten und neu gewonnenen Ressourcen ließen sich gut in Prävention und Verbesserung der personellen Situation der Bremer Polizei stecken und die Bremer Regierung könnte vielleicht einmal zeigen, dass sie auch regieren und nicht nur verwalten kann. Persönlich jedoch glaube ich jedoch eher, dass sich ein Rudel Hunde einen Mettvorrat anlegen würde...  THOMAS ELIAS, taz.de

Parlamentarier zuerst

■ Betr.: „SPD will erstmal einen drehen“, taz.bremen v. 18. 12. 2014

„SPD und Grüne fordern Cannabis-Freigabe für Kranke.“ Da wir alle krank am Geist des nun „freiheitlichen“ Wettbewerbs sind und die Kranken der 1. Klasse vor allem von neuen Verordnungen profitieren, werden die Parlamentarier zuerst das gute Zeugs rauchen und / oder verbacken dürfen!?  „HTO“, taz.de