Folge 2: Konsequente Marktdurchdringung – beim Hamburger SV

Immer härter wird das Profisport-Geschäft. Woher soll nur das ganze Geld kommen? Bis die Fußball-Regionalliga den Spielbetrieb wieder aufnimmt, geben wir an dieser Stelle norddeutschen Clubs Tipps für neue Geldquellen.Die Sportpresse hat die Nachricht, der Unternehmer und Ex-HSV-Gönner Klaus-Michael Kühne wolle vom HSV sein Geld zurück, als Schock bezeichnet. Das zeigt nur, dass sie nichts von Finanzen versteht. Wer bei der letzten Mitgliederversammlung die jung-dynamischen Neu-Fans aus der Finanzberaterbranche erlebt hat, wusste da schon: Hier existiert ein Masterplan, der den HSV nach oben bringt. Erst lockte Klaus-Michael Kühne mit den Millionen wie das Herrchen mit der Wurst und die erfolgshungrigen Mitglieder fraßen die Umwandlung von Vereinseigentum in eine Aktiengesellschaft. Dann schoß Kühne zu seinem Darlehen noch ein paar Millionen zu, die die panische sportliche Leitung auf dem Transfermarkt verbrannte, noch bevor ein neuer Sportdirektor eingestellt war. Statt weniger Schulden, wie versprochen, haben die HSV-Profifußballer seit der Umwandlung zur AG mehr Schulden als zuvor. Ende vergangener Woche forderte Kühne nun sein Geld zurück und der Hamburger SV muss mehr um seine Existenz fürchten als jemals zuvor. Mal angenommen, morgen käme ein Finanzinvestor um die Ecke und böte 50 Millionen Euro für 15 Prozent der Anteile? Könnte da jemand nein sagen? Nein, und dann könnte die HSV AG ihr Know How sogar an Vereine verkaufen, die den Sprung zur AG noch vor sich haben wie der VfB Stuttgart. Oder an andere Branchen, die sich mit der Privatisierung noch schwer tun. Als krönender Abschluss wartet der Börsengang. Für den ist der richtige Mann endlich wieder auf dem Markt: Herr Mehdorn, übernehmen Sie!  RLO