Pack’ die Badehose ein

In der Elbe baden können die Hamburger nicht. Aber dafür gibt es vor ihrer Haustür tolle Badeseen: Der Großensee ist besonders schön und lockt mit lauschigen Buchten und klarem Wasser. Das Beste: Er ist auch ohne Auto zu erreichen. Und am Oortkatensee steht eine riesige Wasserrampe

Was an Hamburg zum Verzweifeln ist, ist die Sache mit dem Schwimmen unter freiem Himmel. Trügerisch am Wasser gelegen, teilt Hamburg sich seine Flüsse mit verschiedensten anderen Städten, die angeblich komplett alleine daran schuld sind, dass die Flüsse – und die Elbe im Besonderen – nicht beschwimmbar sind. „Das Ziel ist klar“, hieß eine Kampagne der Hamburger Wasserwerke vor ein paar Jahren, aber bis jetzt haben Badende am Elbstrand keine Chance. Zumindest kein klares, sauberes Wasser.

Wie gut, dass der Hamburger wenigstens Badeseen in erreichbarer Nähe hat. Der noch frischeste und außerdem auch der schönste ist wohl der Großensee. Er liegt zwar schon im Landkreis Trittau, ist aber dennoch mit öffentlichen Verkehrsmitteln und einer normalen Tageskarte des Hamburger Verkehrsverbundes HVV zu erreichen.

Dazu nimmt man vom Bahnhof Rahlstedt einen 364er Bus, der tagsüber manchmal halb- und manchmal stündlich fährt, und lässt sich dann aus Rahlstedt hinaus, an Erdbeer-, Getreide- und Maisfeldern vorbei, zwanzig Minuten lang durchs Land und die Natur fahren. Die Station „Großensee, Ort“ muss der Badegast nehmen, um zum südlichen Zipfel des Sees zu gelangen, wo es ein Strandbad gibt. Ansonsten fährt er vier Stationen weiter, zur Station „Lütjensee, Nordstrand“ und kann von dort zum Nordstrand des Großensees gehen. Dieser dreiminütige Fußweg ist unwegsam und kaum geeignet zum Transportieren schwerer Gegenstände. Bierkästen werden aber ohnehin nicht benötigt, denn Alkoholkonsum ist – seit neuestem – sowieso verboten.

Der Strand liegt an einer Waldböschung. Der Zugang zum Wasser ist sacht und gemütlich, und das Wasser selbst ist frisch, klar und Heimat von zahlreichen Fischen und Wasservögeln. Von hier aus erstreckt sich der See in die Länge, und es würde mehrere Stunden dauern, ihn zu überqueren. Wem der Strand nicht privat genug ist, der kann sich auch in den Wald schlagen, der den See säumt. Das kann im Sommer durchaus vorkommen, obgleich seit dem Alkoholverbot angeblich auch die Grillfeste deutlich abgenommen haben. Entlang eines leider sehr hundefrequentierten Fußweges gibt es kleine, schilfige und waldige Buchten, die die Unerschrockeneren unter den Badenden locken.

Abgesehen von einem Eiswagen, der an heißen Tagen an den Strand kommt, gibt es am Nordstrand keine Konsummöglichkeiten, aber wer den Marsch zurück in den Ort nicht scheut, den erwarten im „Alten Dorfkrug“ sowohl das Kellerbier der Engelbrauerei als auch gute und großzügige Portionen Bratkartoffeln. Außerdem gibt es hier saubere Toiletten und einen laubbeschatteten, altmodischen Vordergarten mit Bierbänken und einer reizenden, wenn auch viel beschäftigten Bedienung.

Bleibt zu sagen: Liebe Besucher, nehmt Euren Müll wieder mit – falls Ihr Hunde habt, deren Müll bitte auch – und genießt das Baden im herrlichen Großensee!Rebecca Clare Sanger

Vielleicht kann der Oortkatensee in Hamburg-Bergedorf in Sachen Schönheit nicht mit dem Großensee konkurrieren – aber dafür steht am Oortkatensee an diesem Wochenende noch an beiden Tagen eine Rampe. Sieben Meter hoch und 22 Meter lang, katapultiert sie die Badenden bis zu 15 Meter durch die Luft, bevor sie dann im See landen. Leider kostet der Spaß 4 Euro für drei Sprünge. Dafür werden aber auch Fluggeräte wie Bobby-Cars, Schlitten oder Gummireifen gestellt.