Irak-Massaker: US-Soldaten frei

WASHINGTON dpa ■ Das US-Militär hat das Verfahren gegen zwei US-Soldaten im Zusammenhang mit dem Massaker von Haditha im Irak, bei dem mehr als 20 Zivilisten getötet wurden, eingestellt. Das teilte das Marine Corps am Donnerstag auf dem Stützpunkt Camp Pendleton in Kalifornien mit. Danach wurde die Anklage wegen dreifachen Mordes gegen den Marineinfanteristen Justin Sharratt fallengelassen. Laut Zeugenaussagen hatte die Gruppe von US-Soldaten am Morgen des 19. November 2005 mehrere Häuser in Haditha 200 Kilometer nordwestlich von Bagdad gestürmt und mehr als 20 Zivilisten getötet, darunter Frauen und Kinder. Auslöser des Blutbads soll Wut über den Tod eines Kameraden kurz zuvor gewesen sein. Sharratt war keine direkte Beteiligung an dem Massaker angelastet worden, sondern die Ermordung von drei Irakern bei einer späteren Hausdurchsuchung . Er hatte ausgesagt, dass die drei bewaffnet gewesen seien. Der zuständige General Mattis sah nicht nur keine Gegenbeweise dafür. Er erklärte den jungen Marineinfanteristen ausdrücklich für „unschuldig“. Auch im Fall des Militäranwalts Randy Stone sah Mattis keine Anhaltspunkte für ein Fehlverhalten – er soll den Vorfall nicht ausreichend untersucht haben. Insgesamt sind noch fünf Soldaten angeklagt.