Gaddafi hat noch einen Freund

NACHBAR Algerien erklärt die Aufnahme von Angehörigen des libyschen Exdiktators mit „strikt humanitären Gründen“. Libysche Rebellen sprechen von „aggressivem Akt“

ALGIER/BRÜSSEL rtr/afp/taz | Algeriens Regierung hat die Aufnahme von Angehörigen des gestürzten libyschen Diktators Muammar al-Gaddafi bestätigt und mit „strikt humanitären Gründen“ erklärt. Insgesamt 31 Personen aus dem Gaddafi-Clan seien eingereist, berichtete die algerische Zeitung Echourouk. Gaddafis Ehefrau Safia, Tochter Aisha und Söhne Hannibal und Muhammad sollen am Montag in dem Nachbarland angekommen sein. Nach algerischen Berichten brachte Aisha nur einen Tag später ein Kind zur Welt. Die libyschen Rebellen kritisierten Algeriens Asylgewährung scharf. Der Nationale Übergangsrat sprach von einem „aggressiven Akt gegen den Willen des libyschen Volkes“. Versprengte Gaddafi-Kämpfer sollen auch in anderen Ländern eingetroffen sein.

Wo Gaddafi selbst sich aufhält, bleibt unbekannt. „Er hat die Fähigkeit, eine bestimmte Art von Kommando und Kontrolle auszuüben“, sagte der Sprecher des Nato-Lufteinsatzes in Libyen. Die Rebellenführung stellte den verbliebenen Gaddafi-Anhängern ein Ultimatum. Sie hätten bis Ende des Ramadan Zeit, sich zu ergeben, sagte Rebellenpräsident Mustafa Abdel Dschalil. „Von Samstag an können wir die Angelegenheit militärisch regeln.“

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