US-Krise trifft deutsche Finanzierer

Deutsche Bank und Commerzbank gehören zu den Gläubigern der Pleitebank HomeBanc

BERLIN taz ■ Die jüngste Pleite des US-Hypothekenfinanzierers HomeBanc zieht auch die Deutsche Bank und die Commerzbank in die US-Immobilienkrise. Denn neben anderen Großbanken gehören die beiden deutschen Finanzinstitute zu den Gläubigern des Unternehmens, das am Freitag Gläubigerschutz beantragt hatte. Am Samstag hatte nach der IKB-Bank, die bereits vor zwei Wochen mit Milliardengarantien gestützt werden musste, auch schon die Postbank Verwicklungen eingeräumt: 600 Millionen Euro habe sie investiert – in einen Fonds der IKB. Unterdessen hat die Westdeutsche Landesbank (WestLB) ihr Engagement im Markt für zweitklassige US-Hypotheken mit 1,25 Milliarden Euro beziffert. Die Finanzaufsichtsbehörde BaFin hat auch die Sachsen LB ins Visier genommen. „Wir haben keine Liquiditätsprobleme“, beschwichtigte deren Sprecher. Bislang wusste niemand so recht, wer den US-Immobilienfinanzierern ihre kaum besicherten Hypotheken abgekauft hatte. Da jeder jedem misstraute, liehen sich die Banken untereinander kein Geld mehr. Um Liquiditätsengpässe zu vermeiden, sahen sich die Zentralbanken zu Geldspritzen gezwungen. Der IWF sieht aber keinen Anlass zur Sorge. Die Banken fühlen sich unschuldig: Man habe sich auf die großen Kreditrating-Agenturen wie Moody’s oder Fitch verlassen, die die Papiere größtenteils mit „gut“ bewertet hatten. NICOLA LIEBERT