LESERINNENBRIEFE
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Na endlich. Geht doch

■ betr.: „Mehr Tote auf deutschen Straßen“, „Erneut brannten fünf Autos in Berlin“, taz vom 23. 8. 11

Na endlich. Geht doch schon etwas! Also, die Nachricht mit den Verkehrstoten und Verletzten neben die Nachricht von den abgefackelten Autos zu stellen, das war mutig!

Wenn ihr es jetzt noch zu einem Dreierblock mit der Feinstaubemission schafft, dann ist das nicht mehr zu toppen. Was da als Feinstaub verkauft wird, ist ja ein übles Gift, das die Menschen langsam tötet. So mit Krebs und so. Und allen möglichen Atemwegserkrankungen.

Warum sollte man sich in Kommentaren und Kritiken zum Thema Auto mit irgendwelchen Toten und Halbtoten den Kopf zerbrechen. Das sind alles keine Verbrechen. Das Auto hat uns sozusagen der Himmel geschenkt. Und die paar Toten für das bisschen Benzin, wohlgemerkt für demokratisches Benzin, im Irak und Libyen? Na bitte! Ein Auto fährt nur mit vollem Tank!

Aber ihr schafft bestimmt noch den Dreierblock: Auto abfackeln. Autounfälle. Feinstaub. STEPHAN POPOVIC, Stuttgart

Autofahren und Umweltschutz

■ betr.: „Teure Kraftstoffe“, taz vom 31. 8. 11

Autofahren und Umweltschutz, das passt nicht zusammen, daran ändert auch der E-10-Kraftstoff nichts. Die Diskussion zeigt auch wieder einmal, dass den Deutschen das Wohlergehen ihres SUV-Triebwerkes wichtiger ist als der Umweltschutz. Auch das noch so kleine Risiko für das Herzstück des geliebten Fahrzeuges führt dank der riesigen Lobby zum Boykott.

E 10 ist nicht die Lösung zu einer umweltfreundlicheren Nutzung der Autos. Höhere Preise sind da schon ein geeigneteres Mittel. Am Ende muss die Tankwartlobby aufpassen, mit ihrer Politik nicht doch eine größere Anzahl von Autofahrern zum Umsteigen zu bewegen. Je weiter sich die Kraftstoffpreise in Richtung 2 Euro bewegen, desto interessanter werden die Angebote des ÖPNV, Carsharing oder die Investition in ein E-Bike. Davon würden dann alle profitieren, auch die Umwelt. STEPHAN KLÖCKNER, Hamburg

Glühbirne ist reif fürs Museum

■ betr.: „Im Lichte einer neuen Zeit“, taz vom 31. 8. 11

Na, nach 100 Jahren ist’s aber doch wirklich auch mal Zeit für was Neues. Und überhaupt: Ob der Autorin bei aller Nostalgie bekannt ist, dass es seit einigen Jahren Energiesparlampen in einer Vielzahl von Lichtfarben gibt? Blaues, helles „Tageslicht“ in der Küche und gemütliches warmes Licht im Wohnzimmer – beides ist längst stromsparend möglich. Kurzum: Die Glühbirne ist reif fürs Museum. TILL WESTERMAYER, Freiburg

Demokratie im Sinkflug

■ betr.: „Steuerfahnder-Affäre, Klappe, die x-te“, taz vom 30. 8. 11, „Reiche fordern: Besteuert uns stärker!“, taz vom 27. 8. 11

Ob in Hessen kleine, aber tapfer höchst effektiv arbeitende Steuerbeamte mutmaßlich auf skandalös abgefeimte Weise – nämlich u. a. unter Instrumentalisierung vermutlich zumindest mental korrupter Psychiater – ins Abseits gemobbt wurden, ob jetzt weltweit – jüngst in Italien – die Bereitschaft vieler Superreicher, mehr Steuern zu zahlen, von den Regenten abgelehnt wird (!), der gemeinsame Nenner scheint klar: Die Regenten fürchten, dass es ihnen – spätestens in der anschließenden Wirtschaftskarriere – selbst ans Portemonnaie geht oder dies ihren jetzt schon „spendenden“ Amigos zustößt. Demokratie im Sinkflug! ALBRECHT THÖNE, Schwalmstadt