die bebauung des stadtwerder
: Nicht nur ökonomisch bebauen

Es ist nur ein fingierter Architektenwettbewerb für den Stadtwerder, dessen Ergebnisse die Hochschule Bremen derzeit zeigt. Und es sind auch „nur“ die Viertsemester, die da geplant haben, ja nicht einmal Zeit genug hatten, ihre Ideen genauer auszudifferenzieren. Die gute Nachricht lautet also: Diese Pläne werden nie Wirklichkeit. Jetzt gilt es, dafür zu sorgen, dass diejenigen, deren Aufgabe das sein wird, nicht ähnlich planen werden.

Kommentar von Jan Zier

Die Bebauung des Stadtwerder ist das größte, das privilegierteste, das elitärste Stadtbauprojekt, das Bremen auf absehbare Zeit haben wird. Ein ganzer Stadtteil wird da neu entstehen, gut zehn Hektar groß. Mit anderen Worten: So eine Chance bietet sich nie wieder. Wie die Investoren selbst sie nutzen werden, ist noch unklar, von Stadtvillen ist ebenso die Rede wie von viergeschossigen Blöcken voller Eigentumswohnungen. Bei den Studierenden dominieren letztere.

Der Streit um den Dach-Aufbau der umgedrehten Kommode hat gezeigt: Der Widerstand – etwa des oft als lästig empfundenen Denkmalpflegers – ist nicht zwecklos. Für den Wasserturm hat er einen Kompromiss durchgesetzt. Und das sollte auch bei einer allzu ökonomisch gedachten Bebauung des Stadtwerder möglich sein. Ganz verhindern lässt sie sich nicht mehr.