Büroschlaf
: Schlafen aus gutem Grund

Arbeitswissenschaftler, Vertreter aus der Wirtschaft, Mediziner, sie alle geben dem Peiner Bürgermeister längst Recht: Das kurze Nickerchen am Mittag wirkt sich positiv auf die Leistungsfähigkeit der Arbeitenden aus. Längst haben die Büroliege oder Ruheraum daher in den USA und Japan Konjunktur. „Power-Nap“ heißt der Mittagsschlaf dort, und bisweilen ist die gezielte Regeneration zur Mittagszeit mittlerweile sogar Teil des Arbeitsvertrags.

KOMMENTAR VON KLAUS IRLER

Nun sucht die Peiner Stadtverwaltung mit ihrem Vorstoß, den Angestellten Liegen, Ruheräume und Kurzschlaf-Erlaubnis zukommen zu lassen, dezidiert die Nähe zu den Leistungseliten der Wirtschaft. Ein umsteuern dieser Art bei den Behörden ist nicht neu: Von Effizienz und betriebswirtschaftlicher Orientierung ist gerne die Rede in den Amtsstuben, die Behörden wollen sich profilieren und dem Image vom trägen Beamtenleben entgegenwirken. Peine legt sich da in’s gemachte Nest. Neu aber ist, dass der Bürgermeister nicht die Effizienz alleine als Argument im Angebot hat: Ihm ginge es auch um die Gesundheit seiner Mitarbeiter, sagt er.

Und hier liegt das Erfreuliche im Peiner Vorstoß: Möglicherweise nimmt man dort eine Änderung am Arbeitsalltag vor. Und orientiert sich dabei nicht nur am ansonsten allmächtigen Leistungsgedanken.

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