Flüchtlingsrat: Amt übertreibt

Der Flüchtlingsrat wirft dem für die Unterbringung von Asylbewerbern zuständigen Landesamt für Gesundheit und Soziales (LaGeSo) vor, mit „missverständlich hohen Zahlenangaben“ zu operieren. Das LaGeSo hatte kürzlich erklärt, in einer Woche hätten 4.600 Flüchtlinge „vorgesprochen“. Damit wurde begründet, dass nicht alle „Vorgänge“ sofort bearbeitet werden könnten und man eine Turnhalle requirieren müsse. Tatsächlich, so der Flüchtlingsrat am Dienstag, müsse Berlin bei bundesweit 200.000 Asylsuchenden derzeit monatlich 1.000 Menschen aufnehmen, habe also täglich 50 neu unterzubringen.

Die höhere LaGeSo-Zahl sei dadurch zu erklären, dass viele Asylsuchende derzeit vom Amt nur untergebracht würden, ohne dass ihr Asylantrag überhaupt aufgenommen wird. Sie bekämen gesetzeswidrig keine Leistungen nach Asylbewerberleistungsgesetz, sondern nur einen Termin zur Wiedervorsprache. So erhöhe sich der Zulauf beim LaGeSo von Tag zu Tag. TAZ