RAUMFAHRT
: Versorgungsproblem für Raumstation ISS

MOSKAU | Nach dem Absturz eines russischen Raumtransporters denkt die Raumfahrtbehörde Roskosmos über ein Ende der permanenten menschlichen Präsenz im All nach. Es sei in Zukunft vermutlich nicht mehr nötig, ständig Menschen im All zu haben, sagte Roskosmos-Vizechef Vitali Dawidow in Moskau. Eine Rückkehr zum Prinzip der Langzeitmissionen im All, die es vor der dauerhaften Präsenz gegeben habe, sei nicht ausgeschlossen. Ein Vertreter der US-Raumfahrtbehörde Nasa hatte Anfang der Woche gewarnt, die Gefahr, die Internationale Raumstation ISS zu verlieren, sei „nicht unerheblich höher“, wenn sie unbemannt sei. Russland hat die Versorgungsflüge zur Internationalen Raumstation derzeit ausgesetzt, weil ein unbemannter russischer Raumtransporter in der vergangenen Woche auf dem Weg zur ISS abgestürzt war. Das Progress-Versorgungsraumschiff mit Nachschub für die ISS war nach dem Start einer Rakete nicht in die korrekte Umlaufbahn gelangt. Russland hat derzeit eine entscheidende Stellung in der Raumfahrt, weil es nach der Einstellung des US-Shuttleprogramms Ende Juli als einziges Land über Raketen für bemannte Flüge zur ISS verfügt. (afp)