Rivalen im Keller

BUNDESLIGA

Je südlicher, desto besser sind die Perspektiven der Fußballvereine für das kommende Jahr. Der VfL Wolfsburg zum Beispiel geht so erfolgreich wie nie zuvor in die Winterpause. Ihn als einzig verbliebenen Bayern-Jäger zu bezeichnen, wäre angesichts von 11 Punkten Rückstand auf die superdominanten Münchner zwar vermessen. Der Vorsprung des Tabellenzweiten auf die Verfolger beträgt aber seinerseits stolze sechs Zähler und so ist ein Platz in der Champions League in Reichweite.

Die Champions League ist sogar für Hannover 96 noch in Sichtweite, andererseits liegen sie als Achter auch nur sieben Pünktchen vom Relegationsplatz entfernt. Realistisch betrachtet sollten die 96 sich um einen Platz in der Europa League bemühen, ohne den Blick nach unten zu vernachlässigen.

Dort, im Ligakeller, gibt es für die Erzrivalen HSV und Werder Bremen nicht viel zu sehen – mit jeweils 17 Punkten liegen sie unmittelbar vor den Abstiegsrängen. Für sie spricht allerdings ein alter Verbündeter der in beiden Städten regierenden Sozialdemokraten: der „Genosse Trend“. In den letzten Spielen zeigten beide aufsteigende Tendenz.

Mindestens so spannend wie die sportliche Zukunft des HSV ist die Frage, ob im kommenden Jahr nun tatsächlich Investoren in die neu gegründete AG einsteigen. Vorstandschef Dietmar Beiersdorfer versucht gerade, den Unternehmer Klaus-Michel Kühne zu überreden, sein 25 Millionen-Darlehen doch noch in Anteile der AG umzuwandeln.

Dem zweiten Hamburger Verein, dem FC St. Pauli, geht es finanziell so gut, dass er es sich leisten konnte, einen wirtschaftlich erfolgreichen Präsidenten in die Wüste zu schicken. Dessen Nachfolger musste schon nach wenigen Wochen den Trainer wechseln und den Sportdirektor entlassen. Die ersten beiden Auftritte unter dem neuen Coach Ewald Lienen nähren die Hoffnung, dass die Fans bald wieder guten Fußball sehen.  RLO