Flusssäure bringt verschärfte Haft

Ein 24-Jähriger ist vom Amtsgericht Tiergarten wegen Sachbeschädigung unter anderem durch Flusssäure zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren ohne Bewährung verurteilt worden. Der Angeklagte soll die giftige Substanz benutzt haben, um Schriftzeichen in Scheiben am Bahnhof Nikolassee und in einer S-Bahn zu ätzen, teilte das Gericht gestern mit. Das Gericht habe den Umstand, dass es sich bei der verwendeten Flusssäure um eine sehr gefährliche Flüssigkeit handele, als strafverschärfend bewertet, hieß es weiter. Die Richter befanden den bislang nicht vorbestraften Mann neben diesen beiden Delikten in vier weiteren Fällen von Sachbeschädigung für schuldig. Er war Anfang Juni aufgrund eines bereits im Februar erlassenen Haftbefehls festgenommen worden. Seit Jahresbeginn wurden in Berlin 49 Anschläge mit Flusssäure registriert. Tatorte waren meist Einrichtungen der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG). Flusssäure ist eine stark ätzende Lösung. Bei einer Berührung können schwere Verletzungen entstehen. DDP