Außenbandanriss und Ödem

In die kurze Pause der Regionalliga grätscht Dr. Repplinger mit einem Klassiker der Sportverletzungen.

Um ein großer Fußballer zu werden – und Heung Min Son, der 19-jährige Südkoreaner, hat ein paar Anlagen dazu – gehört auch, dass man halbwegs ungeschoren davonkommt. Das hat Stürmer Son aber nicht selbst in der Hand. In der vergangenen Saison ein Bruch des Mittelfußes, danach folgte eine, gemessen an den Erwartungen, unspektakuläre Saison beim HSV. Diesmal, beim Spiel gegen den 1. FC Köln, ein Außenbandanriss im flinken rechten Fuß und ein Knochenödem. Es war ein Kopfballduell, bei der Landung knickte Son um.Das Sprunggelenk wird durch eine Reihe von Bändern zusammengehalten. Das Außenband wird vom vorderen und hinteren Rollbein-Wadenbein-Band sowie einem Fersenbein-Wadenbein-Band gebildet. Weil wir mit dem Fuß allerhand lustige Dinge tun können – Senken und Heben, nach innen und außen, nach links und rechts, ein- und auswärts drehen – und weil das Sprunggelenk bei jedem Schritt auch noch das gesamte Körpergewicht tragen und umsetzen muss, ist es ein kompliziertes Gebilde.Außenbandanriss ist der Klassiker: springen, umknicken, Band ab. Der Knöchel schwillt an und sieht fürchterlich aus. Früher gab es für gerissene Außenbänder eine Operation plus Gips, heute behandelt man konservativ mit einer Schiene. Damit bleibt die Beweglichkeit erhalten, die Muskulatur baut nicht so stark ab. Haben Normalos einen Außenbandriss, dauert die Heilung zwölf Wochen, bei Son hören wir von sechs.  ROR