Reizstoff-Fund legt Bauarbeiten am Millerntor lahm

Verdächtige Flüssigkeit gefunden. Kampfmittelräumdienst und Feuerwehr im St. Pauli-Stadion stundenlang im Einsatz

Nach dem Fund von zwei Tonflaschen mit Reizstoffen aus dem Zweiten Weltkrieg sind die Bauarbeiten am Hamburger Millerntor-Stadion vorläufig eingestellt worden. „Die Umweltbehörde muss nun mit dem FC St. Pauli klären, wie es mit der Baustelle weitergeht“, sagte gestern ein Feuerwehrsprecher.

Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass sich weitere Flaschen mit dem gefährlichen Reizstoff im Erdreich befinden.

Arbeiter hatten die Ein-Liter-Flaschen bei Baggerarbeiten an der neuen Südtribüne entdeckt. Die beiden Männer kamen mit Atemreizungen in eine Klinik. Der Kampfmittelräumdienst war nach Feuerwehrangaben mit Vollschutz im Einsatz. Wie gefährlich die weiß-braune Flüssigkeit ist, ist zunächst nicht bekannt.

Die Feuerwehr war mit 36 Mann am Ort, um den Reizstoff zu bergen. Zahlreiche Feuerwehrleute trugen grüne oder orangene Chemieschutzanzüge. Das kontaminierte Erdreich, in dem die Flaschen gefunden worden waren, wurde abgetragen und anschließend in Spezialbehältern abtransportiert.

Ob die bereits hinter dem Zeitplan liegenden Bauarbeiten an der geplanten Südtribüne längerfristig beeinträchtigt sein könnten, ist unklar. DPA