Radelnde Duckmäuser

Betr.: „Kein Platz für zwei“, taz hamburg vom 15. 8. 2007

Ich bin selbst Radfahrerin, fahre jeden Tag mit dem Rad zur Arbeit, habe kein Auto und bin erst vor drei Jahren nach Hamburg gezogen. Damals war ich schockiert, wie man hier die Radfahrer behandelt, wie anarchisch sich viele Radfahrer aber auch selbst benehmen – und zwar nie gegenüber den Autofahrern, da sind sie duckmäuserisch. Sie weichen auch als sportliche, geübte Radler auf den meist schmalen, gern matschigen Bürgersteig oder diese Pseudo-Radwege aus, bevorzugt in der falschen Richtung, und machen den Fußgängern und Kinderwagenschiebern das Leben schwer.

Dass der Hamburger ADFC sich neben vielem anderen auch gegen diese lästige und gefährliche Geisterradfahrerei hier in der Stadt stark macht, ist in der taz ja auch schon nicht so gut weggekommen. Jetzt zu der oben genannten Kolumne: Meiner Erfahrung nach sind die Bürgersteige auch in der Schanze nicht gerade drei Meter breit, nicht mal die mit den schmalen Radstreifen. Und dass man ständig auch auf dem Bürgersteig darauf achten muss, dass diese dusseligen Kleinkinder einem nicht von einem – erwachsenen! – Radfahrer niedergemäht werden, darf einfach nicht sein. Der wahnsinnige Autoverkehr hier reicht eigentlich schon als Stressfaktor für Eltern. Dann sollte man als Radfahrer doch bitte schön auf der Straße fahren, das Gehupe der Autos in Kauf nehmen und auf sein Recht bestehen. SUSANNE ELSNER

In Ihrem Artikel schreiben Sie, dass Sie auf dem Gehweg radeln und dort die Fußgänger wegklingeln wollten. Für Ihr Verhalten habe ich überhaupt kein Verständnis. Abgesehen von Stresemannstraße und Altonaer Straße dürfen Sie auf allen Straßen im Schanzenviertel auf der Fahrbahn fahren. Auch Radwege dürfen Sie benutzen, falls vorhanden – nicht aber die Gehwege. Sind Radwege unbenutzbar, dürfen Sie auf die Fahrbahn ausweichen. Das letzte Refugium, das Fußgängern noch geblieben ist, sollte ihnen wirklich vorbehalten bleiben. STEFAN WARDA, ADFC Hamburg