… DIE INDONESISCHE MONSTERWESPE?
: Aus dem Staube auferstehen

Es ist noch gar nicht so lange her, da schrieben wir über das schwere Los der Berliner Wespe. Nicht genug, dass jede wespenfreundliche Brache binnen kürzester Zeit zum Park- oder Golfplatz versilbert wird. Jetzt läuft ihr unter dem sensationsträchtigen Titel „Monsterwespe“ auch noch ein ferner Verwandter den Rang ab, der erstens schon seit 80 Jahren tot ist und zweitens eigentlich gar kein Berliner.

Und das kam so: In den 1930er Jahren brach ein Vogelkundler zur fernen indonesischen Insel Sulawesi auf und brachte nicht nur Vögel, sondern auch jede Menge Insekten mit nach Berlin. Säuberlich aufgespießt – „genadelt“, wie der Insektenforscher sagt – trockneten unzählige Wespen 80 Jahre lang unentdeckt und unbeschrieben im Naturkundemuseum vor sich hin. Bis Michael Ohl, einer von rund zehn hauptamtlichen Grabwespenforschern der Welt, jüngst eine Sensation entstaubte.

Mit 6,5 Zentimetern ist die Monsterwespe fünf mal so groß wie hiesige Wespen. Die Männchen haben mächtige Kiefer, die Weibchen imposante Stachel. Für Fernreisende interessant: Auf Sulawesi treibt die große Grabwespe noch immer ihr Unwesen.

Dem Ruf der Berliner Wespe nützt der ganze Trubel am Ende doch: Gegen das indonesische Monster, das sicher bald im Naturkundemuseum zu sehen sein wird, macht sie sich nachgerade niedlich aus. MAH Foto: ap