Symbol zersägt

MARZAHN Unbekannte zerstören Weihnachtsbaum für Flüchtlinge

Er hielt nicht mal bis Heiligabend: In Marzahn wurde in der Nacht zum 24. Dezember ein Weihnachtsbaum, der als Symbol für eine Flüchtlings-Willkommenskultur aufgestellt worden war, von Unbekannten zerstört. Eine Polizeistreife entdeckte in der gleichen Nacht ein Transparent mit einer Hassparole gegen Flüchtlinge, das gegenüber des Baums an dem Bauzaun um das Grundstück der geplanten Container-Notunterkunft angebracht war.

Es war bereits der zweite Baum – der Vorgänger war wenige Tage zuvor ebenfalls von Unbekannten zerstört worden. Außerdem waren mehrfach Schilder mit rassistischen Parolen an die Bäume gehängt worden. Aufgestellt worden waren die Tannen auf Initiative einiger AnwohnerInnen sowie BezirkspolitikerInnen und des Vereins „Hellersdorf Hilft“. An den wenigen Tagen, an denen die Bäume jeweils standen, hatten AnwohnerInnen hier ihre Wünsche und Solidaritätsgrüße für Flüchtlinge an Zetteln aufgehängt und den Baum auf diese Weise geschmückt.

„Es ist absurd, dass hiermit ein Symbol zerstört wurde, das für die Weihnachtsgeschichte steht und somit für Nächstenliebe und Hilfsbereitschaft gegenüber Menschen, die auf der Flucht sind“, sagte ein Sprecher der Initiative „Hellersdorf Hilft“ der taz. Dennoch wolle man sich auch von solchen Taten nicht vom Engagement gegen rechts und für eine Willkommenskultur im Bezirk abbringen lassen.

Inzwischen hat der polizeiliche Staatsschutz die Ermittlungen aufgenommen. (mgu)