Ausländerbehörden
: Falsches Ziel

Der Forderung, mehr Migranten in den Ausländerbehörden zu beschäftigen, müsste eine andere vorausgehen: Zunächst müssten die Ämter ihr Selbstverständnis ändern. Die Ausländerbehörden verstehen sich nicht als Dienstleister von Kunden. Sie sehen sich als Exekutanten des politischen Ziels, möglichst wenige Nichtdeutsche ins Land zu lassen. Kein Wunder, dass die Sachbearbeiter fast durchweg einen deutschen Pass besitzen. Anderenfalls müsste die Politik noch fürchten, dass die eigenen Angestellten das vorgegebene Ziel sabotieren. Warum sollte es attraktiv für Migranten sein, die eigenen Landsleute aus dem Land zu werfen?

KOMMENTAR VON ELKE SPANNER

Dass die Ausländerbehörden sich als Gegner der Migranten verstehen, die sie täglich abfertigen, ist nicht nur am Behördenalltag abzulesen, der immer wieder skandalöse Umgangsformen offenbart. Sichtbar ist dieses Selbstverständnis auch, seit die Betreuung von Ausländern mit gesichertem Status aus den Ausländerbehörden ausgegliedert und den Einwohnerämtern übergeben wurde. So wurde die Aufteilung nach guten und schlechten Ausländern zementiert.

In die Ausländerbehörden müssen nun nur noch die, die keinen festen Status haben und auch nicht bekommen sollen. Mit Integrationsarbeit, die auch für Migranten attraktiv sein könnte, hat deren Arbeit gar nichts zu tun.