Teures Fastfood

betr.: „Geiz ist gesünder“, taz vom 15. 8. 07

Mal abgesehen davon, dass Lidl beim vorletzten Greenpeace-Test in Sachen Pestizidrückständen in Obst und Gemüse sehr wohl mehr als schlecht abgeschnitten hatte; da hat wohl jemand Äpfel mit Birnen verglichen: Aldi, Lidl & Co. sind Discounter, richtig. Sie verkaufen Lebensmittel zu Niedrigst-, wenn nicht gar Dumpingpreisen. McDonald’s ist aber alles andere als ein Discount-Imbiss. Es heißt ja auch nicht „Cheapfood“ sondern „Fastfood“; und das hat seinen Preis, wie alle Fertigprodukte, Convenience, Tütensuppen, Fertiggerichte.

Der gehetzte Mensch von heute, mit Vollzeitjob, zweitem, drittem Job, Kindern usw. hat ja gar nicht die Zeit, bewusst, gesund und meist auch billiger sein Essen selbst zuzubereiten. Deshalb bleibt nur Zeit für meist ungesundes „Schnellfutter“, in die Mikrowelle geschobene leere Kalorien mit Geschmack aus dem Chemielabor. Gegessen wird immer, die Lebensmittelmultis (Nestlé!) verdienen sich eine goldene Nase, weil die Menschen keine Zeit zum Kochen haben. Kommt daher die Stagnation oder gar Umkehr bei den Arbeitszeitverkürzungen? Die Menschen könnten ja ihre Zeit zum Gemüseanbauen und Selberkochen verwenden, Gott bewahre! TIM KARSTEN, Berlin