200 Jobs weg bei Blohm+Voss

Bei der Hamburger Werft Blohm+Voss sollen im Neubaubereich bis zum Jahr 2009 nochmals 200 von 1.100 Arbeitsplätzen wegfallen. Das bestätigte eine Sprecherin des Unternehmens gestern. NDR 90,3 hatte gemeldet, der Bereich leide sowohl unter Auftragsmangel als auch unter zu hohen Kosten. Mit dem Betriebsrat sei bereits ein Sozialplan ausgehandelt und mehr als die Hälfte der Betroffenen habe schon Ausstiegsverträge unterschrieben. Andere sollen neue Arbeitsplätze im ThyssenKrupp-Werftenverbund erhalten, also in Kiel oder Emden. Die Neubauwerft von Blohm+Voss hat sich innerhalb des ThyssenKrupp-Verbundes auf Marineschiffe und Luxusyachten spezialisiert. Sie baut für die Deutsche Marine Korvetten und Fregatten, während die U-Boote an den anderen Standorten des Konzerns hergestellt werden. Erst im Juli war die vierte von fünf Korvetten der Klasse K 130 vom Stapel gelaufen. Die Hardthöhe hatte ThyssenKrupp zuletzt bei Auftragsvergaben umfangreiche Vorzugskonditionen gewährt – mit dem Ziel, eine leistungsfähige Rüstungsindustrie zu erhalten (taz berichtete). Allerdings mangelt es dazu gegenwärtig an Aufträgen aus dem Ausland für Überwasser-Marineschiffe. Zwar sind die meisten Werften weltweit auf Jahre ausgelastet, doch geht dieser Boom vor allem auf den Neubau von Handelsschiffen zurück. Aus diesem Segment hatte sich Blohm+Voss bereits vor Jahren zurückgezogen.DPA/TAZ