… DER FLUGHAFEN?
: Für die üblichen Schlagzeilen sorgen

Den Politikern geht es in diesen an Nachrichten und Aufgaben armen Tagen nicht anders als anderen Büromenschen: Wer derzeit Dienst schieben muss, versucht entweder, ihn möglichst schnell hinter sich zu bringen – oder ihm zumindest irgendeinen Sinn abzuringen. Politiker haben es, wenn sie sich für Letzteres entscheiden, eigentlich einfach: Sie sagen irgendwas irgendeinem Medium, und – schwupps – stürzen sich auch alle anderen Zeitungen und TV-Sender drauf: Es gibt ja sonst nichts.

So kam es, dass es der SPD-Mann Martin Burkert, Vorsitzender des Bundestagsverkehrsausschusses, und der Grünen-Mann Stephan Kühn, ebenfalls zuständig für Verkehr, in die Nachrichten geschafft haben. Burkert mit dieser Hammer-Einschätzung: „Ich gehe davon aus, dass der Betrieb nicht vor 2018 aufgenommen werden kann.“ Und, noch absurder, Kühn hiermit: „Ich habe meine Zweifel, dass Planung und Bau der vorgesehenen Erweiterungen bis 2017 abgeschlossen sind.“ Natürlich geht es um den BER, der nach den jüngsten Planungen der Flughafengesellschaft im zweiten Halbjahr 2017 eröffnet werden soll.

Letztlich sagen die beiden damit jedoch nur eines: Sie haben auch keine Ahnung, was auf der Pannengroßbaustelle in Schönefeld wirklich los ist. Denn natürlich muss jeder Verkehrspolitiker, der nur annähernd ernst genommen werden soll, jeden neuen Eröffnungstermin – inzwischen heißt es ja Eröffnungskorridor – infrage stellen. Die leidvollen Erfahrungen mit dem BER und seinem Zeitplan sind hinlänglich bekannt. Aber warum dann so zaghaft? Jetzt, zum Jahresende, hätten die beiden Herren „Flughafenexperten“ doch mal eine Rakete, einen Kracher zünden können: Wie wäre es mit der Prognose „Nicht vor 2020“ gewesen? Oder „Nicht vor 2025“? Oder noch besser: Der Termin, sprich Korridor, werde auf jeden Fall eingehalten werden können!

Na ja, vielleicht sollte man in dieser nachrichtenarmen Zeit nicht so viel erwarten. Es steht ja ein ganzes neues Jahr an, in dem der BER das ein oder andere Mal in die Schlagzeilen geraten und die Experten auf den Plan rufen wird. Und nicht zuletzt fällt es ja wirklich schwer, in diesen Tagen aus der Arbeit allzu viel Sinn zu ziehen. Womit diesem auch Genüge getan sei. BIS Foto: dpa