HAMBURG KOMPAKT

GAL kritisiert U 4

Die Grünen haben erneut den geplanten Bau der U-Bahnlinie 4 von der Innenstadt in die Hafencity kritisiert. Einen Tag vor dem heutigen offiziellen Spatenstich warf der GAL-Verkehrsexperte Jörg Lühmann die für das Projekt kalkulierten 298 Millionen Euro Steuergelder symbolisch in die Baugrube. Er wollte so auf die „maßlose Vergeudung“ aufmerksam machen. „Für das Geld könnte Hamburg ein 42 Kilometer umfassendes Stadtbahnnetz aufbauen“, kritisierte er. Die Kosten der rund vier Kilometer langen Strecke sind im Vergleich zu ersten Berechnungen bereits um 43 Millionen Euro gestiegen.

Steinbach geht

Der Nahost-Experte Udo Steinbach verlässt Hamburg zum Jahreswechsel in Richtung Berlin. Hintergrund der Entscheidung sei ein Streit mit seinem ehemaligen Arbeitgeber, dem Nah- und Mittelostverein (NUMOV), sagte der 64-Jährige. Die Auseinandersetzung habe es ihm nicht ermöglicht, noch länger in Hamburg zu arbeiten. „Ich wäre gern noch hier geblieben“, sagte der Professor. Noch bis Ende des Jahres ist er Direktor des Hamburger GIGA-Instituts (German Institute of Global and Area Studies) für Nahost-Studien. In der Hauptstadt, für ihn „der Mittelpunkt der Kulturpolitik“, wolle er sich nun selbstständig machen.

Affi kommt voran

Die Norddeutsche Affinerie (NA) hat ihren Anteil an dem belgischen Kupferhersteller Cumerio auf mehr als 25 Prozent erhöht. Das teilte das in Hamburg ansässige Unternehmen gestern mit. Der geplante Zusammenschluss der beiden Unternehmen verläuft nach Angaben von Cumerio-Chef Luc Delagaye plangemäß. Die Übernahme durch die NA sei nicht blockiert, sagte Delagaye gestern nach Vorlage der Halbjahreszahlen. Der Cumerio-Verwaltungsrat hatte Mitte Juli den Cumerio-Aktionären die Annahme des NA-Übernahmeangebots empfohlen. Die Affi, Europas größte Kupferhütte, will Cumerio für 780 Millionen Euro vollständig übernehmen. Die österreichische Industriegruppe A-Tec des Investors Mirko Kovats hält ebenfalls 25 Prozent an Cumerio und 15 Prozent an der NA, will den Zusammenschluss aber wohl nicht verhindern. Die Affi erwartet den Abschluss der Transaktion noch in diesem Oktober.

Van der Vaart bleibt

Nach zehn turbulenten Tagen ist der Hamburger SV endgültig als Sieger aus dem Transfertheater um seinen Kapitän Rafael van der Vaart hervorgegangen. Der FC Valencia hat das strikte „Nein“ der HSV-Verantwortlichen zu einem Transfer des niederländischen Nationalspielers akzeptiert und stellt sein Werben vorerst ein. „Wir haben gestern ein Schreiben des FC Valencia bekommen, in dem sie uns mitteilen, dass sie nicht absichtlich Unruhe in unseren Verein bringen wollten“, sagte Dietmar Beiersdorfer, der Sportchef des Fußball-Bundesligisten. „Sie schreiben, dass sie an dem Spieler interessiert sind, akzeptieren aber unsere Aussagen und werden ihr Interesse an van der Vaart zurückziehen.“ TAZ / DPA