Katerfrühstücke in Noten
: Schnell ins Konzert!

Andreas Schnell

Überstanden, die organisierte Fröhlichkeit samt Besserungsgebot? Ist ja schon, wenn schon nicht immer, dann doch meistens auch mit Stress verbunden. Zumal, wenn auch noch eine Zeitung gemacht werden muss, weil der Kalender es unbarmherzig gebietet. Und auch auf den Bühnen dieser und anderer Städte geht die Schau weiter, zwar vorsichtig noch zunächst, in ein paar Wochen dann aber wieder ganz normal. Bis dahin bescheiden wir uns eben – ein Abend mit der Lieblingsschallplatte daheim ist schließlich auch mal ganz nett. Da lässt sich auch besser lesen beim Musikhören als im Club.

Aber wenn Sie’s doch nicht lassen wollen, geben wir Ihnen gern ein paar Hinweise, wo Sie was erleben können. Zum Beispiel am heutigen Samstagabend ab 21 Uhr im Bluesclub Meisenfrei, wo die Starmen Perlen aus dem Büro eines gewissen Herrn Bowie zum Besten geben, mutmaßlich aus dessen „Ziggy Stardust“-Phase.

Am Montagabend können Sie sich wieder bei Jazz On Board von Gastgeber Dirk Piezunka in die Woche schaukeln lassen, diesmal mit den Gästen Maxi Suhr, Klaus Möckelmann, Stephan Werner, ab 21 Uhr auf dem „Theaterschiff“.

Am Dienstag kommt es an ungewöhnlicher Stätte zu Live-Musik: Die Stringtone Slingers spielen im noch recht jungen Lokal Rock & Wurst ihre traditionsbewusste Rockabilly-Variante, ohne Schlagzeug, dafür mit zwei Gitarren und – selbstredend – Kontrabass.

Am Mittwoch ist der österreichische Rapper Chakuza ab 20 Uhr im Tower zu Gast, mit einer HipHop-Auslegung, die sich weder mit Gangster-Goldkettchen behangen noch sonderlich politisch präsentiert, sondern, zumindest auf dem aktuellen Album „Exit“ eher auf ausführliche Innenschau begibt. Musikalisch darf es auch mal ein bisschen indie-rockig zugehen.

Am Donnerstag geben sich Dan Webb & The Spiders aus Boston die Ehre im Skater-Shop Titus am Ostertorsteinweg, mit geradlinigem Punk-Rock, der seine Lektionen in Post-Hardcore, Pop (der gute Song!) und Garage gelernt hat.

Dann kommt der Freitag, der fast schon wirkt, als hätte er sich von den Jahreswechselfällen schon erholt: Das zweifellos spektakulärste Ereignis ist der Auftritt von HGich.T (siehe Aufmacher). Wer das allerdings ein wenig zu „over the top“ findet, kann bei Götz Widmann im Schlachthof ab 20 Uhr einen der beliebtesten zeitgenössischen Liedermacher der nicht mehr ganz jungen Generation mit seinem aktuellen Programm „Krieg und Frieden“ erleben. Oder zur gleichen Zeit im Haus im Park dem Pianisten Henning Pertiet beim Improvisieren zwischen Jazz, Blues und Klassik lauschen.