CCS-Verbot gefordert

KLIMASCHUTZ Der Bundesrat soll die CO2-Verpressung ein für alle Mal beerdigen, verlangt ein Interessenverband

Die Schutzgemeinschaft Deutsche Nordseeküste hat den Bundesrat aufgefordert, die Verpressung und Lagerung des Klimagases Kohlendioxid im Untergrund für ganz Deutschland auszuschließen. Der Verband vertritt rund 200 Kommunen, Gebietskörperschaften und Vereine sowie 600 Einzelpersonen.

Die sogenannte Länderklausel sei nur die zweitbeste Lösung, sagte am Freitag der Vorsitzende, der Landrat von Nordfriesland, Dieter Harrsen. Die Klausel soll es Schleswig-Holstein und anderen Ländern erlauben, die Methode des „Carbon Capture and Storage“ (CCS) in bestimmten Gebieten für unzulässig zu erklären. „Der sinnvollste Weg besteht darin, CCS in ganz Deutschland generell zu verbieten“, so Harrsen.

Kein einziges Bundesland bekenne sich inzwischen noch zu CCS. „Also werden alle Länder mit potenziellen Lagerstätten die Länderklausel nutzen, um Ausschlussgebiete festzulegen“, schätzt Harrsen. In jedem Einzelfall könnten aber Unternehmen vor Gericht ziehen, um die CCS-Erprobung zu erzwingen.

Der Bundesrat wird das Gesetz zur Lagerung von Kohlendioxid aus Kohlekraftwerken unter der Erde voraussichtlich am 23. September beschließen. Harrsen befürchtet unter anderem, das Kohlendioxid könne Grundwasservorräte vergiften. (dpa)