14 US-Soldaten bei Absturz im Irak getötet

Mechanischer Defekt ist offenbar Ursache für Hubschrauberunglück. Iraks Premier al-Maliki weist US-Kritik zurück

BAGDAD ap ■ Bei dem schwersten Hubschrauberunglück der US-Streitkräfte im Irak seit zweieinhalb Jahren sind am Mittwoch 14 Soldaten ums Leben gekommen. Ihr UH-60 Black Hawk befand sich nach Militärangaben auf einem nächtlichen Kampfeinsatz im Norden des Landes. Die verunglückte US-Hubschrauberbesatzung gehörte der Task Force Lightning an, die gegen sunnitische Rebellen vorgeht. Nach ersten Ermittlungen gebe es keine Hinweise, dass der Helikopter unter Beschuss geraten sein könnte, teilten die US-Streitkräfte in Bagdad mit. Offenbar handle es sich um einen mechanischen Defekt. Die genaue Ursache werde noch untersucht.

Das schwerste Hubschrauberunglück ereignete sich im Januar 2005. Damals geriet ein Transporthubschrauber in einen Sandsturm, 31 Soldaten wurden tödlich verletzt. Offenbar abgeschossen wurde eine Black Hawk am 20. Januar dieses Jahres in der Provinz Dijala. Damals kamen zwölf Soldaten ums Leben. Insgesamt wurden seit Beginn des Irakkriegs im März 2003 mehr als 3.700 US-Soldaten getötet.

Bei einem Selbstmordanschlag auf eine Polizeibehörde im Nordirak wurden mindestens 19 Menschen getötet. Bei den meisten Opfern habe es sich um Zivilpersonen gehandelt, erklärte die Polizei in Beidschi, 250 Kilometer nördlich von Bagdad. Der Täter brachte die Sprengstoffladung eines Lastwagens vor dem Gebäude der Polizeibehörde zur Explosion. Bei einem weiteren Anschlag in der Innenstadt von Tikrit kam ein Polizist ums Leben.

Unterdessen hat Iraks Ministerpräsident Nuri al-Maliki bei einem Besuch in Syrien die wachsende Kritik an seiner Regierung aus den USA zurückgewiesen. Niemand habe das Recht, seiner Regierung einen Zeitplan vorzuschreiben, sagte al-Maliki in Damaskus. „Sie wurde vom Volk gewählt.“

In den USA räumte Präsident George W. Bush am Dienstag ein, dass es ein gewisses Maß an Frustration über die nur schleppend vorankommende Regierungsarbeit im Irak gibt. Wenige Wochen vor einer wichtigen Debatte im US-Kongress über die amerikanische Irak-Strategie ging auch der US-Botschafter im Irak, Ryan Crocker, auf Distanz zu al-Maliki. Dieser erklärte, solche kritischen Äußerungen kämen von Leuten, die sich Sorgen wegen seines Besuchs in Syrien machten. „Wir werden ihnen keine Aufmerksamkeit schenken“, sagte al-Maliki. „Wir kümmern uns um unser Volk und unsere Verfassung und können auch anderswo Freunde finden.“