Durchsuchung bei G-8-Gegner

BONN taz ■ Mehr als zwei Monate nach den G-8-Protesten in Heiligendamm hat die Polizei in Bonn vergangene Woche das Haus eines Atomkraftgegners durchsucht und seinen Computer beschlagnahmt. Wie die Anti-Atom-Gruppe Bonn mitteilte, sei auf der Website www.antiatombonn.de ein Text des Bündnisses „Block G 8“ veröffentlicht worden. Dieses hatte dazu aufgerufen, die Zufahrtswege nach Heiligendamm friedlich zu besetzen; mehr als 10.000 Menschen beteiligten sich im Juni an den Blockaden. Die Staatsanwaltschaft Bonn bestätigte auf taz-Anfrage, dass sie ermittele, ob die Veröffentlichung des Aufrufs eine Aufforderung zu Straftaten darstelle. Die Anti-Atom-Gruppe kritisierte die Polizeiaktion als „massiven Eingriff in die Grundrechte“. Auch Dagmar Peternoga von Attac Bonn übte Kritik: „Hier geht es offensichtlich erneut darum, die G-8-Protestszene auszuspähen und zu kriminalisieren.“