Ausbeuterische Praxis

„Verkäuferinnen streikbereit“, taz hamburg vom 22. 8. 2007

Es ist gut, dass die Verkäuferinnen streikbereit sind. Hoffentlich sind sie auch genug, um den Verkauf wirksam zu beeinträchtigen; leider sind nur wenige organisiert. Wie auch immer der Abschluss ausfallen mag, wichtig ist, dass er für allgemeinverbindlich erklärt wird. Viele kleine Einzelhändler insbesondere im Lebensmittelbereich gehören vielleicht noch einer Einkaufs- und Serviceorganisation wie Edeka an, aber keinem Arbeitgeberverband. Das führt dann zu Stundenlöhnen von fünf Euro und Arbeitsverträgen, in denen die Verkäuferin nicht nur auf Urlaubs- und Weihnachtsgeld verzichtet, sondern auch auf Lohnfortzahlung im Falle von Krankheit und Urlaub. Dieser ausbeuterischen Praxis muss ein Ende bereitet werden. HOLGER GUNDLACH, Hamburg