Trasse für A 39 fertig

Der Widerstand gegen die A 39 liegt Christian Wulff schwer wie 100 Wackersteine im Magen – das behauptete jedenfalls eine als „Rotkäppchen“ verkleidete Autobahn-Gegnerin – und überreichte Niedersachsens Ministerpräsident in der Samtgemeinde Gellersen einen Präsentkorb. Nicht nur, dass der böse Autobahn-Wulff die 100 Kilometer lange Strecke zwischen Wolfsburg und Lüneburg für „absolut erforderlich“ hält.

Am Freitag wurde laut Regierungsvertretung Lüneburg auch das Raumordnungsverfahren für die Betonpiste abgeschlossen, das die Trasse festlegt. Die größte Änderung gegenüber der 2006 vorgelegten Planung ist der Ausbau der Lüneburger Ostumgehung zur Autobahn. Die Stadt hatte eine neue Trasse im Westen favorisiert und fordert nun einen Deckel für die Ostumgehung.

Im Vergleich zur „Vorzugstrasse“ sollen außerdem bei der je nach Schätzung zwischen 600 Millionen und einer Milliarde Euro teuren Autobahn Wohnsiedlungen und auch ein neues EU-Vogelschutzgebiet umfahren werden. Der Baubeginn für die A 39 könnte frühestens 2010 erfolgen, aber nur wenn es keine Klagen gibt. Bürgerinitiativen und Anrainergemeinden haben jedoch bereits einen Klagefonds für das Planfeststellungsverfahren eingerichtet, das frühestens 2008 starten soll. Verkehrsminister Walter Hirche (FDP) rechnet damit, dass der Bund sogar erst 2015 Geld für die A 39 bereitstellt. KSC