Der zentrale Topf

GESUNDHEITSFONDS Kassen mit vielen gesunden Mitgliedern sollen einen Ausgleich leisten

BERLIN taz | Seit 2009 dürfen die gesetzlichen Kassen über die Verwendung ihrer Versichertengelder nicht mehr frei entscheiden. Sämtliche Beitragseinnahmen und auch Steuergelder fließen in einen zentralen Topf, den Gesundheitsfonds, verwaltet vom Bundesversicherungsamt. Von dort wird das Geld nach einem komplizierten Zuweisungsschlüssel verteilt.

Die Höhe der Zuweisungen entspricht in der Regel den bundesdurchschnittlichen Kosten, oft aber nicht den tatsächlichen. Hat eine Kasse das Pech, dass ihre Versicherten vor allem in Großstädten wohnen mit hoher und kostspieliger Krankenhaus- und Facharztdichte, dann bleibt sie auf einem Teil der Kosten sitzen.

Für einige Krankheiten gibt es den „morbiditätsorientierten Risikostrukturausgleich“, kurz Morbi-RSA. Die Idee: Wer eine hohe Zahl kostenintensiver Patienten versichert, soll dafür nicht bestraft werden. Kassen mit vielen gesunden Mitgliedern müssen den Ausgleich finanzieren. Der Katalog jedoch ist derzeit auf 80 Krankheiten beschränkt. HH