UNTERM STRICH

Die Betrugsaffäre um den einflussreichen Kunstberater Helge Achenbach ist durch einen Hinweis eines zeitweiligen engen Mitarbeiters ins Rollen gekommen. Im Prozess gegen Achenbach gab der Kunsthistoriker Thomas Kellein am Montag erstmals Details über die Geschäfte Achenbachs preis.

Achenbach habe bei einigen Kunstverkäufen an den Pharma-Unternehmer Christian Boehringer „hohe Preisaufschläge“ vorgenommen, sagte Kellein als Zeuge vor dem Landgericht Essen in einer zweieinhalbstündigen Vernehmung. Da er als Berater nicht in die Geschäftsvereinbarungen einbezogen gewesen sei, habe er aber zunächst keinen Verdacht geschöpft, sagte Kellein.

Die Kunstverkäufe zwischen Achenbach und Boehringer wurden über die inzwischen aufgelöste Kunstberatungsfirma Berenberg Art Advice abgewickelt. Der Schaden, der Boehringer und einem weiteren Ehepaar bei Geschäften Achenbachs entstand, beläuft sich laut Anklage auf insgesamt 1,8 Millionen Euro. Achenbach hatte Boehringer entschädigt. Das Kunstgeschäft mit dem Ehepaar wurde von der Kunstberatungsfirma rückabgewickelt.

Briefe, Fotografien und Patente des in Anklam geborenen Flugpioniers Otto Lilienthal (1848–1896) sind jetzt im Internet einsehbar. Nach elf Jahren Arbeit ist der vollständige bekannte Nachlass Lilienthals durch das Otto-Lilienthal-Museum Anklam digitalisiert worden. Das Archiv dokumentiert unter anderem die 145 heute bekannten Fotografien, die während der Flugübungen in den Jahren von 1891 bis 1896 entstanden.

Tschechische Wissenschaftler haben in Ägypten das Grab einer bisher unbekannten Königin entdeckt. Es soll sich um Khentakawes III. handeln, Frau von Pharao Raneferef, meldete die ägyptische Staatszeitung al-Ahram gestern unter Berufung auf den ägyptischen Antikenminister Mamdu al-Damati. Ihr Name sei auf den mit Hieroglyphen beschrieben Wänden der in Abu Sir, südwestlich von Kairo, entdeckten Grabkammer entziffert worden. Pharao Raneferef, dem die neu entdeckte Gemahlin zugeordnet wird, herrschte vor rund 4.500 Jahren.