CSU ist stärkste Partei

SPENDEN CSU wurde 2014 am üppigsten bedacht, Grüne und SPD haben zweifelhafte Gönner

BERLIN taz | Kürzer als im Wahljahr 2013 ist sie, die Liste der Großspenden, die Parteien im vergangenen Jahr erhielten. Insgesamt 1,5 Millionen Euro, das ist nicht einmal halb so viel Geld wie 2013, haben Spender, wie der Verband der Bayerischen Metall- und Elektroindustrie oder Daimler, im Jahr 2014 auf Parteikonten überwiesen.

Die Liste umfasst alle Spenden von Privatpersonen, Unternehmen und Verbänden über 50.000 Euro. Der Bundestag veröffentlicht die Zahlen auf seiner Internetseite.

Die größten Gewinner des vergangenen Jahres sind relativ gesehen die kleinen Parteien: Die CSU, die im Wahljahr auf knapp 8 Prozent der Stimmen gekommen ist, erhält über 440.000 Euro und ist damit spendenmäßig stärkste Partei.

Und die FDP, obwohl aus dem Bundestag gewählt, bekommt immerhin noch 280.000 Euro. Sie landet damit auf Platz drei, hinter der CDU, die fast 400.000 Euro erhielt.

Nur die Linke ging wieder einmal leer aus. Dafür kann sich die marxistische MLPD über 75.000 Euro freuen, die eine Privatperson spendete.

Die Mehrheit der Spenden kam jedoch von Verbänden oder Unternehmen aus. Größter Geldgeber des vergangenen Jahres war der ArbeitgeberverbandSüdwestmetall, der SPD, Grüne, CDU und FDP zusammen fast eine halbe Million Euro zukommen ließ. Pikant: Zu dem Stuttgarter Verband zählen auch Rüstungsfirmen wie Heckler & Koch.

Den Grünen überwies Südwestmetall stolze 100.000 Euro, und damit 40.000 Euro mehr als im Jahr 2013.

Insgesamt war das Spendenvolumen im Wahljahr jedoch deutlich höher. Die Parteien hatten 3,8 Millionen Euro erhalten. Die Gesamtspendenhöhe dürfte noch deutlich höher ausfallen: Die Großspenden über 50.000 Euro sind nur ein Teil aller Spenden. Geringere Spenden werden jedoch erst gut eineinhalb Jahre verzögert im Rechenschaftsbericht der Parteien veröffentlicht.

Besonders im Wahlkampf 2009 fielen die Spenden noch um einiges üppiger aus. Damals gab es fast 6,5 Millionen Euro für die Parteien. ALINA LEIMBACH