DAS WETTER: SCHWAMM DRÜBER (2)

Gott war der glücklichste Gott der Welt: Endlich hatte er herausgefunden, was der Sinn des Lebens ist! Nach fünfzehn Milliarden Jahren war ihm plötzlich ein Seifensieder aufgegangen, und die Lösung aller großen Rätsel, die ihm bisher immer verschlossen gewesen war, lag offen wie ein großes, aufgeblättertes Buch vor ihm. Was der Sinn des Lebens ist, was nach dem Tod kommt, wie die Welt entstanden ist und warum und wozu, ja sogar, was es mit ihm selbst, Gott, auf sich hat, woher er kommt, wohin er geht und welchen Sinn seine Existenz hat, das alles war ihm jetzt klar. Im Rausch seiner Erkenntnisse und im Vollbewusstsein darüber, sich selbst auf die Schliche gekommen zu sein, machte sich Gott mit einem Kugelschreiber Notizen auf ein paar Zetteln, damit nichts verloren ging. Er steigerte sich regelrecht hinein und schrieb ein Blatt nach dem anderen voll. Alles sollte für die Ewigkeit haarklein festgehalten werden, das schwor er sich. Doch am nächsten Vormittag konnte er die Notizblätter leider kaum noch entziffern, und das wenige, was lesbar war, war völlig unverständlich. Gott hätte gestern nicht so viel saufen sollen!