Protest nicht nur in der Innenstadt

Kein Erfolg für Bärgida-Demonstranten

VON MALENE GÜRGEN

Auf der Straße 5.000 Menschen, die Blockade steht und der Regierende Bürgermeister macht das Licht aus: Der Protest gegen „Bärgida“ war trotz kurzer Vorbereitungszeit ein großer Erfolg. Die große Teilnehmerzahl der Gegendemonstranten ist nicht durch die „Bärgida“-Veranstaltung direkt zu erklären – eine Versammlung von 300 flüchtlings- und islamfeindlichen Hanseln ist kaum derartig ernst zu nehmen. Für viele BerlinerInnen war die Veranstaltung aber der Anlass, ihre Meinung gegenüber all den Pe- Dü- und Würgidas zum Ausdruck zu bringen, und diese Gelegenheit wurde offenbar gern genutzt. Was viele ahnten, ist nun bestätigt: Dresdner Verhältnisse wird es in Berlin nicht geben, zum Glück.

Nicht nur in der Innenstadt

Über den Erfolg darf man aber eins nicht vergessen: Auch die schönste Blockade und die dunkelste Sehenswürdigkeit sind vor allem Symbole. Das ist nicht schlimm – wenn es Symbole sind für eine Haltung, die nicht nur zu besonderen Anlässen und nach Feierabend vertreten wird. Symbole für eine Einstellung der BerlinerInnen, die nicht nur in der Innenstadt dafür sorgt, dass RassistInnen keinen Meter weit kommen. Symbole für eine Zivilgesellschaft, die sich permanent und überall gegen Rassismus einsetzt. Denn das Brandenburger Tor würde noch viel schöner nicht leuchten, wenn auch in den Randbezirken rassistische Aufmärsche verhindert würden, wenn Islamfeindlichkeit nirgends akzeptiert wäre und auch, wenn nicht wenige Stunden später das Auto eines Neonazi-Gegners gebrannt hätte. Idioten gibt es in dieser Stadt – leider – nicht nur bei Bärgida