Bocksbeutel bleibt

TTIP Brüssel macht sich für regionale Spezialitäten wie den Schwarzwälder Schinken stark

BRÜSSEL dpa | Die EU-Kommission will in den Verhandlungen mit den USA über das umstrittene Freihandelsabkommen TTIP regionale Spezialitäten wie den Schwarzwälder Schinken oder fränkischen Bocksbeutel schützen. Mit Blick auf bestehende Siegel betonte ein Sprecher am Dienstag in Brüssel, die Wahrung dieser Herkunftsbezeichnungen sei eine der Hauptprioritäten der EU. „Wir haben nicht vereinbart und wir werden nicht vereinbaren, dass der Schutz unserer geografischen Angaben in Europa vermindert wird.“

Zuvor hatte Bundesagrarminister Christian Schmidt (CSU) angedeutet, man könne nicht jede Wurst- und Käsesorte schützen, wenn man das Freihandelsabkommen mit den USA wolle – war dann aber zurückgerudert. Verbraucherschützer, Lebensmittelbranche und Opposition warnten, den Schutz regionaler Spezialitäten aus Deutschland für TTIP aufzuweichen. „Wo Nürnberg, Thüringen, Schwarzwald draufsteht, soll auch genau das drin sein“, verlangte die frühere Agrarministerin Renate Künast (Grüne). Schmidts Sprecher stellte nach dem heftigen Protest klar: „Mit ihm wird es keine Nürnberger Rostbratwurst made in Kentucky geben.“