Wer kommt?

Dass Deutschland seinen Arbeitsmarkt für polnische Ingenieure einen Spaltbreit öffnet, hat in Polen keine Begeisterungsstürme ausgelöst. Die wirklich guten Spezialisten auf diesem Gebiet sind längst in Norwegen und Großbritannien. Dort winken wesentlich attraktivere Arbeitsbedingungen als in Deutschland. Insbesondere die Norweger setzen bereits seit Jahren auf die Polen, haben im Norden und Süden des Landes Schulungszentren eingerichtet und engagieren nur diejenigen, die sowohl den Berufs- als auch den Sprachtest bestehen. Deutschland bleibt dennoch attraktiv, weil es das Nachbarland ist. Doch die Löhne für gute Facharbeiter sind auch in Polen inzwischen fast schon auf Westniveau. Nur in ländlichen Regionen Polens werden noch Niedriglöhne von umgerechnet 200 bis 300 Euro gezahlt. Um die guten Fachleute in Polen konkurrieren inzwischen auch international tätige Unternehmen, die in Warschau, Breslau oder Krakau investieren. Sie versuchen, die nach Großbritannien und Irland ausgewanderten Polen zurückzuholen, und bieten ihnen Westlöhne an. Außerdem werden Ukrainer angeworben, da der Facharbeitermangel in Polen inzwischen die wirtschaftliche Entwicklung hemmt. GL