IN ALLER KÜRZE

Unbehelligte Nazis

Die Linkspartei hat den Senat aufgefordert, sich zum Umgang mit Neonazi-Veranstaltungen zu äußern. In den Räumlichkeiten des SV Grambke-Oslebshausen und auf dem Veranstaltungsschiff ,de Liefde‘ hatten im Juni zwei „neonazistische Events von überregionaler Bedeutung“ stattgefunden, schreibt die Fraktion in einer Anfrage. Obwohl beim Konzert der Rechtsrockband „Kategorie C“ dutzende Offizialdelikte, etwa Zeigen des Hitlergrußes, dokumentiert seien, habe die Polizei auf einen Abbruch des Konzertes verzichtet. Zur Verfolgung der begangenen Straftaten sei es nicht gekommen. „Während Innenressort und Polizeipräsidium bei Discomeile, Sielwall und Autobränden eine Pressekonferenz nach der nächsten anberaumen, soll der öffentliche Umgang mit Neonazi-Konzerten offenbar totgeschwiegen werden“, sagte die Fraktionsvorsitzende Kristina Vogt. Dabei sei die Faktenlage „erdrückend“: Auch in Oselbshausen hätten „mehrere hundert Neonazis und Hooligans von der Polizei unbehelligt gefeiert“ und seien „anschließend in Kleingruppen ebenso unbehelligt durch den Bremer Westen zur Innenstadt gezogen“, so Vogt.

Schlechte Planung

Die CDU kritisiert die Baustellenkoordination am Ihlpohler Kreisel. Die führe zu „täglichen Rückstaus“, die sich an der Abfahrt der A27 in Höhe Ihlpohl bilden. Mehrere Großbaustellen würden den Verkehr zu Stoßzeiten rund um den Verteilerkreisel lahmlegen. Aus Sicht der CDU trage das Straßenverkehrsamt durch eine „mangelhafte Planung“ daran eine Mitschuld. So verzögere sich beispielsweise der Brückenbau an der Lesum wegen nicht ausreichender Vorplanungen um mehrere Monate. „Wenn die Großbaustellen kein Zufall sind und die Verantwortlichen das alles ohne Rücksicht auf die Folgen für den Verkehrsfluss zeitgleich geplant haben, dann ist es um die Fähigkeiten in der Koordination schlechter bestellt, als ich jemals vermutet hätte“, sagte der Abgeordnete Heiko Strohmann.

Neue Forschung

Das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) in Bremen wird um den Forschungsbereich „Eingebettete Intelligenz“ erweitert. Drei neue Forschungslinien beschäftigen sich mit Mikroelektronik, drahtloser Kommunikation und Sensortechnologie.

Schräge Statistik

Den ersten „Bremer Einbruch-Atlas“ präsentierte am Dienstag die Bild-Zeitung, überschrieben mit der Warnung: „In diesen Stadtteilen leben Sie gefährlich.“ Der Bild-Blog kritisierte die vermeintliche Enthüllung nun als „Bremens nutzlosesten Einbruchsatlas“. Denn die Zeitung habe lediglich die Gesamtzahl der 2010 gemeldeten Wohnungseinbrüche verteilt auf die einzelnen Stadtteile angezeigt. Die völlig unterschiedlichen Einwohnerzahlen der einzelnen Verwaltungseinheiten habe sie nicht berücksichtigt. Stadtteile mit höherer Einwohnerzahl werden dadurch automatisch „gefährlicher“ eingestuft als solche mit einer niedrigeren. Unerwähnt sei auch geblieben, dass die Anzahl der Einbruchsdiebstähle in Bremen seit 2009 um 15,4 Prozent zurückgegangen sei. (taz)