Meister der fliegenden Scheiben

HIP-HOP-LEGENDE Afrika Bambaataa kennt sich mit Scheiben jeder Art aus: Morgen Nacht stehen aber nicht seine Ufologie-Kenntnisse und merkwürdigen Begegnungen im Vordergrund, sondern die beeindruckende Vinyl-Sammlung des „Godfather of Hip-Hop“

Sein Bemühen um Knowledge, die fünfte, so oft vernachlässigte Säule des Hip-Hop kennt keine Grenzen: Der Ufologie-Abteilung der einst von Afrika Bambaataa mitgegründeten Universal Zulu Nation gibt der „Master of Records“ und „Godfather of Hip-Hop“ gleich mehrere Begegnungen mit außergewöhnlichen Flugobjekten zu Protokoll: drei glitzernde runde Ufos habe der Elektro-Funk-Pionier schon 1979 in der Bronx beobachtet, ein anderes Mal seien „Bam“ und seine Freunde auf dem New England Expressway von merkwürdigen schwarzen Wolken verfolgt worden. Und obwohl die flugs aus der nächsten McDonald’s-Filiale rekrutierte Zeugenschaft das aufgeregte Trio für verrückt erklärt habe, glaube der Hip-Hop-Gründungsvater bis heute, dass sich hinter den Wolken ebenjenes Mutterschiff verborgen hat, von dem Nation-of-Islam-Gründer Elijah Muhammad immer gesprochen hat. Genug Merkwürdiges habe er auf seinen Reisen jedenfalls gesehen und gehört, um sich sicher zu sein: „a whole lot of funky shit“ geht auf unserem Planeten vor sich.

Beim DJ-Auftritt des Veteranen morgen Nacht beim „Soleil de nuit“-Festival im Moondoo stehen aber statt fliegender Vinyl-Scheiben im Vordergrund. Mit dabei sind zwei weitere Legenden: der „Son of Bambaataa“ Charlie Funk und Donald D., die in den 80ern in Los Angeles die erste Hip-Hop-Radioshow der Welt moderiert haben. MATT

■ Fr, 16. 9., 23 Uhr, Moondoo, Reeperbahn 136