Kampagne gegen Atommüll-Endlager

Bürgerinitiativen gehen vereint gegen strahlende Deponien vor – Demo am Samstag

HANNOVER taz ■ Die Antiatominitiativen der vier deutschen Endlagerstandorte tun sich zusammen. Unter dem Motto „Gorleben und Konrad so sicher wie die einstürzenden und absaufenden Endlager Asse und Morsleben“ haben sie am Dienstag in Hannover ihre gemeinsame Kampagne gestartet.

Die Initiative will die schlechten Erfahrungen mit den ersten beiden deutschen Endlagern Asse und Morsleben nutzen, um die Deponierung von Atommüll bei Gorleben und im Schacht Konrad zu verhindern. Ein Vertreter des Morsleben-Netzwerkes erinnerte daran, dass die Hohlräume der Atommüllkippe an der ehemaligen DDR-Grenze derzeit wegen Einsturzgefahr verfüllt werden.

Und das zweite deutsche Endlager Asse, in dem schon vor 40 Jahren erstmals Atommüll deponiert wurde, drohe abzusaufen, sagte eine Vertreterin der dortigen Initiative. Täglich liefen rund 11.500 Liter Lauge in das Bergwerk ein. „Weltweit gibt es kein sicheres Atommüll-Endlager“, so Peter Dickel von der AG Schacht Konrad. Zum Start der Kampagne rufen die AG, die BI Lüchow-Dannenberg, das Morsleben-Netzwerk, und die Asse-II-Koordination für Samstag zu einer Demonstration am Gorlebener Endlagerbergwerk auf.

Unterdessen wurden neue Defekte im AKW Krümmel bekannt. In der Steuerleitung eines Sicherheitsventils des Reaktors wurde bei einer Prüfung ein Riss entdeckt. Der Störfall wurde in die Kategorie N, wie „normal“, eingestuft. JÜRGEN VOGES