Das Känguru ist tot

WILDNIS II Bei Suchaktionen konnte das Tier immer wieder davonhüpfen. Nun kann es das nicht mehr

Das vor Wochen in Werder/Havel ausgebüxte Känguru ist tot: Dies hätten die Besitzer des Tiers am Donnerstag der Stadtverwaltung mitgeteilt, berichtete Bürgermeisterin Manuela Saß (CDU). Sie bestätigte damit einen Bericht der Potsdamer Neuesten Nachrichten.

Bei dem Tier handelte es sich um ein Bennett-Känguru. Das Känguru war Ende November aus dem Privatgehege eines Züchters entwischt. Bei Suchaktionen von Polizei, Ordnungsamt und Tierrettung konnte es seinen Häschern immer wieder davonhüpfen. Einzelheiten zum Fundort und zu den Umständen des Todes waren nicht in Erfahrung zu bringen. Die Polizei erklärte, die Todesursache sei ihr nicht bekannt. Die Besitzer wollten sich zu dem Fall nicht mehr äußern. Dem Bericht der Zeitung zufolge hatten sie das Känguru am Mittwochmorgen tot auf einem Firmengelände nahe der Autobahnabfahrt Groß Kreutz (Potsdam-Mittelmark) entdeckt. Auf dem Grundstück hatten Polizisten das Tier bereits am Sonntag zufällig gesichtet, es war dann aber wieder entwischt. Die Halter hätten daraufhin eine Futterspur gelegt, um das Känguru zurückzulocken. Dies sei am Dienstagabend gelungen.

Bei dem Versuch, es am nächsten Morgen einzufangen, hätten die Halter das Tier dann tot vorgefunden, berichtete die Zeitung. Das Känguru hatte kurz nach seiner Flucht für Aufsehen gesorgt, als es an der Autobahnauffahrt bei Groß Kreutz gesichtet wurde. Anschließend blieb es für rund sechs Wochen untergetaucht, bis es am vergangenen Sonntag einer Polizeistreife zufällig über den Weg hoppelte. Die Beamten hatten das Tor des Firmengeländes geschlossen, in das das Tier gesprungen war.

Da Kängurus nachtaktiv sind und sich tagsüber meist verstecken, sei eine Suche nach ihnen schwierig, erklärte Michael Breuer von der Tierrettung Potsdam. An der Suche beteiligte Mitarbeiter von Tierrettungsunternehmen beschrieben das Tier als sehr schnell. Bennett-Kängurus können bis zu 50 Stundenkilometer schnell sein und bis zu 12 Meter weite Sätze machen.

In der Wachstube der Polizei der Stadt Brandenburg herrschte am Donnerstag Betroffenheit. „Das ist ein trauriger Ausgang von einer Geschichte, die so lustig war“, sagte ein Beamter am Donnerstag zur taz. Er gehörte zu der Funkstreife, die am Sonntag das Tor des Firmengeländes hinter dem Tier zugemacht hatte. „Es ist gut davongehoppelt und hat da noch überhaupt keinen angeschlagenen Eindruck gemacht.“ (dpa, taz)