MEDIENTICKER

Hubert Burda, 67, Großverleger, und Helmut Heinen, 52, kleinerer Verleger (Kölnische Rundschau), haben in ihrer Eigenschaft als Branchenlobbyisten die Online-Pläne von ARD und ZDF nochmals kritisiert. Schon die bestehenden Internetangebote des öffentlich-rechtlichen Rundfunks drohten die Vielfalt privatwirtschaftlich organisierter Medien in Deutschland nachhaltig zu beeinträchtigen, sagten Zeitschriften-Verleger-Präsident Burda und Zeitungsverleger-Präsident Heinen. Die von den Sendern angekündigte Erweiterung unterlaufe Vorgaben der EU-Kommission. Der Gesetzgeber müsse nun die von der Kommission festgestellten Wettbewerbsverzerrungen beseitigen und den „Bestand einer freien und vielfältigen Presse“ sichern. (epd/taz)

Mathias Müller von Blumencron, 47, Chefredakteur von Spiegel Online, und Elmar Theveßen, 40, stellvertretender Chefredakteur des ZDF, haben sich auf einem Podium der Medienwoche Berlin-Brandenburg ebenfalls zu den Online-Plänen von ARD und ZDF geäußert. Müller von Blumencron kritisierte: „Ich habe nichts gegen mehr Konkurrenz, Konkurrenz belebt das Geschäft. Die Frage ist: Ist der Wettbewerb fair?“ Der Markt der Internetmedien dürfe nicht von einem großen Anbieter dominiert werden; diese Gefahr bestehe aber, würden die Öffentlich-Rechtlichen mit einem Schlag viel Geld investieren, um die Onlineauftritte auszubauen. Theveßen erwiderte: „Die Menschen haben ihre Lebensweise verändert“ – das Internet sei sehr wichtig geworden – und der Auftrag der Öffentlich-Rechtlichen, ein Vollprogramm anzubieten, „bleibt auch, wenn sich die Medien ändern“. (taz)

NBC und News Corp, US-Medienkonzerne, wollen dem Videoportal YouTube Konkurrenz machen. Ihre im Aufbau befindliche Seite Hulu.com biete den Nutzern tausende von legalen Film- und Fernsehserienausschnitten, so die Unternehmen; eine Testversion starte im Oktober. Zu sehen sein werden dort demnach komplette Episoden beliebter TV-Serien wie „Die Simpsons“ sowie Filme wie „Borat“. Der Fonds Providence Equity Partners soll 100 Millionen Dollar (etwa 73 Millionen Euro) für die Finanzierung zugesagt haben. (afp)