LANGE NÄCHTE MIT ALTEN SÄCKEN (UND EIN PAAR JUNGEN)
: Schnell ins Konzert!

Andreas Schnell

Alter schützt weder vor Torheit noch vor Ochsentour, so scheint es, zumindest so man nicht vorgesorgt hat für das Alter. Oder sollte es so sein, dass die Heerscharen mehr oder minder würdig gealterter Punks tatsächlich deswegen noch und wieder und wieder auf Tournee gehen, weil sie einfach immer noch nur zu gern ihre Hits von 1979 spielen? Man mag es dann doch nicht völlig ausschließen. Wie es sich bei den 1976 gegründeten Vibrators aus London verhält, die zumindest mit dem Song „Disco In Moscow“ Punk-Geschichte schrieben, lässt sich am heutigen Samstagabend ab 20 Uhr in der Lila Eule herausfinden. Immerhin scheint die Besetzung mit Sänger und Gitarrist Ian „Knox“ Carnochan und Schlagzeuger John Edwards noch zwei Gründungsmitglieder aufzubieten.

Am Donnerstag beglückt uns nach langer Pause wieder einmal die Dad Horse Experience (21 Uhr, Lagerhaus, Etage 3). Songs über Sünde, Tod, Mord, Hölle und Erlösung, zuletzt auch mal mit Obertongesang.

Was uns am Freitag in der Friese erwartet, können wir zumindest erahnen: Eine der beiden dortigen Konzertgruppen feiert dort ab 20 Uhr „20 Jahre Friesen-Crew“, und nimmt man das Programm der letzten 20 Jahre als Anhaltspunkt, bedeutet das eine fröhliche Mischung aus Hardcore, Crust und Punk.

Ein bisschen dezenter dürfte es bei Jens Friebe zugehen, der am gleichen Abend im Tower auftreten wird. „Nackte Angst zieh dich an wir gehen aus“ heißt sein neues, bereits fünftes Album, das der Tagesspiegel als „existenziell, elektrisch, ekstatisch“ feierte. Wir gehen trotzdem zu Bohren (siehe Aufmacher).