Umfassendes Qualmverbot
: Raucher sind Spaßbremsen

Es ist fast zu schön, um wahr zu sein. Ab 2008 soll man Konzerte und Kneipen besuchen können, ohne eine Ladung Teer zu inhalieren. Das Risiko an Krebs zu erkranken sinkt, Klamotten und Haare werden nur noch nach Bratenfett stinken – kein Vergleich zu diesem widerwärtigen Zigarettengestank. So argumentiert eine Nichtraucherin, klar.

Kommentar von Eiken Bruhn

Es ist mir egal, ob sich andere vergiften. Schließlich fand ich auch mal, dass zum Lagerfeuer oder zum Bier Zigaretten dazugehören, auch wenn man am Tag danach mit einem Geschmack aufwacht, als hätte man einen Aschenbecher ausgeschleckt. Was mir nicht egal ist: Wenn andere mir ihren Qualm ins Gesicht blasen und ihr Krebsrisiko mit mir teilen. Viel zu lange waren Nichtraucher in der Defensive, mussten sich entschuldigen, wenn sie darum baten, draußen zu rauchen oder wenigstens ans Fenster zu gehen. Allmählich wendet sich das Blatt, nicht zuletzt wegen der seit einigen Jahren währenden Diskussion um Rauchverbote. Plötzlich erscheinen nicht mehr die Nichtraucher als die Parias, als intolerante Spaßbremsen, sondern diejenigen, die sich ohne Rücksicht auf die Gesundheit anderer eine anstecken. „Stört es, wenn ich rauche?“ Diese Frage sollte zur Selbstverständlichkeit werden. Auch in der eigenen Wohnung.