Überfall auf Soldatenmütter

BERLIN taz ■ Am Donnerstagabend haben Soldaten und Offiziere der Truppen des Inneren das Büro der St. Petersburger Soldatenmütter überfallen. Bei dem Überfall wollten sie einen Soldaten finden, den seine Mutter aus eigener Initiative aus der Kaserne geholt hatte, nachdem er dort misshandelt worden war. Die Mutter hatte sich anschließend an die Soldatenmütter gewandt, die versuchten, mit den Militärs zu verhandeln. Daran schien das Militär wenig Interesse zu haben. Offensichtlich war man über die Anwesenheit der Mutter des misshandelten Soldaten im Büro der Soldatenmütter informiert. „Doch sie haben Pech gehabt, der Junge befindet sich an einem sicheren Ort.“ Die Mutter des misshandelten Jungen habe während des Überfalls Herzprobleme bekommen und musste in die Klinik gebracht werden. Die „Soldatenmütter von St. Petersburg“ erhielten 2004 den Aachener Friedenspreis für ihr Engagement für Kriegsdienstverweigerer und Deserteure und ihren Widerstand gegen den Krieg in Tschetschenien. BC