Die Basis sucht die Spitze aus

LANDTAGSWAHL SPD-Mitglieder sollen Spitzenkandidaten selbst bestimmen. Parteichef Lies und Hannovers OB Weil wollen Ministerpräsident werden

Rot-Grün kann bei der Landtagswahl in Niedersachsen auf einen klaren Sieg hoffen

Zwei Sozialdemokraten stehen in Niedersachsen als Spitzenkandidat für die Landtagswahl Anfang 2013 bereit: Einen Tag nach Landeschef Olaf Lies hat am Samstag auch Hannovers Oberbürgermeister Stephan Weil Interesse angemeldet. Da sich der Parteivorstand nicht wie erwartet auf einen einzigen Kandidaten einigen konnte, entscheiden die rund 65.000 SPD-Mitglieder in einer Urwahl, wer am Ende gegen Ministerpräsident David McAllister (CDU) antritt.

Der Jurist Weil, 52, ist seit fünf Jahren Oberbürgermeister von Hannover. Zuvor war er dort bereits seit 1997 Stadtkämmerer. Der 44-jährige Lies ist seit knapp anderthalb Jahren SPD-Landeschef und sitzt seit 2008 im Landtag. Zuvor hatte der Elektroingenieur als Dozent an der Fachhochschule Oldenburg gearbeitet.

Am 24. September will sich der Landesvorstand erneut zusammensetzen und das Vorgehen beraten. Auf vier bis sechs Regionalkonferenzen soll sich die SPD-Basis ein Bild darüber machen, wer McAllister herausfordern soll. Das endgültige Ergebnis soll dann am 27. November bei der Urwahl ermittelt werden.

Nach dem Ergebnis der Kommunalwahlen vom vorigen Sonntag kann Rot-Grün in Niedersachsen bei der nächsten Landtagswahl auf einen klaren Sieg hoffen: Die amtierende schwarz-gelbe Regierung dürfte wegen der schwächelnden FDP wohl aus dem Amt gewählt werden, die Linkspartei muss um den Wiedereinzug ins Parlament bangen. (dpa/taz)