UNTERM STRICH

Leander Haußmann („Sonnenallee“) ist ans Theater zurückgekehrt. Nach acht Jahren Pause hat der 52-Jährige Henrik Ibsens Drama „Rosmersholm“ an der Berliner Volksbühne inszeniert. Es gab großen Andrang, großes Interesse für das Comeback und eine eher enttäuschende Premiere, wie taz-Autorin Simone Kaempf uns meldet: Es ist ein Sprech- und Bekenntnistheater geworden. Über weite Strecken kleben die Figuren in der Sitzgruppe und reden. Reden darüber, wie sich Gesinnungen wandeln und selbst auferlegte Verbote über allem schweben. Überzeugt hat Haußmann nicht.

Die ostdeutsche Dirigenten-Legende Kurt Sanderling ist tot. Sanderling starb am Sonntag im Alter von 98 Jahren in Berlin, wie die Nachrichtenagentur dpa mitteilte. Sanderling galt als der letzte aus einer Generation großer Dirigenten. Geboren als Sohn einer jüdischen Familie in Ostpreußen, arbeitete Sanderling in Berlin noch mit Wilhelm Furtwängler und Erich Kleiber zusammen. Nach Hitlers Machtantritt emigrierte er in die Sowjetunion. Beruflich hatte er dort Erfolg: er wurde Dirigent der Leningrader Philharmoniker. Er musste aber auch den stalinistischen Terror erleben. Sanderling kehrte 1960 nach Ostberlin zurück. Sein Repertoire umfasste Sibelius, Mahler, Schostakowitsch, Bruckner, Kochan und Matthus.