Prävention durch Präsenz

Die Polizei wird weiterhin verstärkt auf der Reeperbahn präsent sein. Der Anstieg der Straf- und Gewaltdelikte in St. Pauli ist auch nach Einschätzung der Innenbehörde mit Videoüberwachung allein nicht in den Griff zu bekommen

Die Großrazzia am Wochenende auf der Reeperbahn wird nicht die letzte sein. Auch nächstes Wochenende werden wieder verstärkt Polizei-Streifen eingesetzt um für Sicherheit in St. Pauli zu sorgen. „Wir wollen die Gewalt auf dem Kiez eindämmen“, sagte Ulrike Sweden, Sprecherin der Polizei Hamburg.

Mit Videoüberwachung allein scheint das Gewaltproblem auf der Reeperbahn nicht lösbar zu sein. Andreas Dressel, SPD-Innenpolitiker wertet den Polizei-Einsatz als „Eingeständnis des Innensenators, mit der Videoüberwachung auf dem Kiez die eigenen Sicherheitsziele verfehlt zu haben“.

Seit Juni 2006 überwachen zwölf Kameras den Bereich Reeperbahn. Dennoch ist im ersten Halbjahr 2007 die Gesamtkriminalität in St. Pauli um fast fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr angestiegen. Besonders die Straßengewalt, womit gefährliche und schwere Körperverletzung auf öffentlichen Straßen und Plätzen gemeint ist, hat um rund 28 Prozent zugenommen. Deswegen fordert Dressel „dauerhafte Aktionen und mehr Präsenz der Polizei“.

Die wird es auch geben. Trotzdem hält die Innenbehörde an den Überwachungskameras fest. Marco Haase, Sprecher der Innenbehörde, sagte gestern: „Durch die Videoüberwachung sieht die Polizei mehr, ist schneller vor Ort und kann den Menschen noch schneller helfen“. Und schränkte ein: „Die Kameras ergänzen die Arbeit der Polizisten vor Ort, sie werden sie aber nie ersetzen.“ STL